13 Verarbeitungseigenschaften der Dichtstoffe

13.1 Verarbeitbarkeit

Die Verarbeitbarkeit wird bestimmt vom Zusammenwirken mehrerer Materialeigenschaften, die, je nach Dichtstoff und Einsatzzweck, verschieden ausgeprägt vorkommen.
Die wesentlichen Eigenschaften sind die Ausspritzmenge pro Zeiteinheit nach DIN EN 28394 oder DIN EN 29048 und das Standvermögen nach DIN EN ISO 7390.


13.2 Modellierbarkeit und Hautbildungszeit

Die Modellierbarkeit ist für den Verarbeiter feststellbar beim Nachglätten bzw. Abziehen der Dichtstoffoberfläche. Eine Beurteilung der Modellierbarkeit erfolgt durch den Verar­beiter individuell. Mess- und Grenzwerte können daher nicht angegeben werden.
Die Hautbildungszeit kennzeichnet den Zeitraum, in dem der Dichtstoff bearbeitet/nachgeglättet werden kann. Eine Prüfmethode und das Beurteilungsverfahren sind nicht verbindlich festgelegt.
Die Hautbildungszeit ist weitgehend abhängig von den äußeren Einflüssen, wie der Temperatur und der Luftfeuch­tigkeit. Die Angaben des Herstellers erfolgen nach der Prüfung im Normalklima bei 23 °C und 50 % relativer Luftfeuchtigkeit. Die Hautbildungszeit darf nicht zu kurz sein, sodass ein einwandfreies Nachglätten des Dichtstoffes (vor Bildung der Oberflächenhaut) nach der ausgeführten Versiegelung möglich ist.

13.3 Fadenzug

Der Begriff bezieht sich auf das Verhalten des Dichtstoffs am Ende eines Spritzvorganges beim Abheben der Düse von der gespritzten Fase. Je kürzer der Abriss (Faden) zwi­schen Dichtstoffoberfläche und Düsenspitze, desto exakter kann der Dichtstoff eingebracht werden.

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