7 Auswahl der spritzbaren Dichtstoffe

Aufgrund der sehr unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten und Materialanforderungen können Dichtstoffe verschiedener Rohstoffbasen zum Einsatz kommen.

Die Dichtstoffauswahl erfolgt nach den Beanspruchungen, die sich aus den mechanischen und witterungsbedingten Einflüssen sowie den angrenzenden Baustoffen und Bauteilen ergeben.

Nach DIN EN ISO 11600 werden Dichtstoffe in verschiedene Klassen eingestuft:
Dichtstoffe für die Fassade werden als Typ F bezeichnet.

Tabelle 4: Klassifizierung von Baudichtstoffen (F) nach DIN EN ISO 11600
Klasse nach F Zulässige Gesamtverformung
(Bewegungsvermögen)
7,5 P 7,5 %
12,5 P
12,5 E
 
12,5 %
20 LM
20 HM
 
20 %
25 LM
25 HM
 
25 %

LM: Low Modulus (= niedriger Dehnspannungswert)
HM: High Modulus (= hoher Dehnspannungswert)
E: Elastisch
P: Plastisch

Erläuterungen:
Für bauseitige Untergründe mit hoher Eigenfestigkeit (z.B. Keramik und Naturstein, Beton, Metalle, Klinker, Holz) sind hochmodulige Dichtstoffe (Klasse HM) oder niedermodulige Dichtstoffe (Klasse LM) einsetzbar.
Für bauseitige Untergründe mit geringerer Eigenfestigkeit (z.B. Putze, Porenbeton) sind niedermodulige Dichtstoffe (Klasse LM) zu bevorzugen.

Tabelle 5: Verschiedene Rohstoffsysteme für den Einsatz im Schwimmbadbau
Rohstoffsystem Zulässige Gesamtverformung (Bewegungsvermögen) Anwendungsempfehlung
Silicon 20 - 25 % Schwimmbecken
Beckenumgang
Sanitärbereich
Polyurethan 12,5 - 25 % Boden, Wand und Decke ohne ständige Wasserbelastung
Hybrid-Polymer 20 - 25 % Boden, Wand und Decke ohne ständige Wasserbelastung

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