5 Auswahl der Abdichtungsmaterialien

Aufgrund sehr unterschiedlicher Einsatzmöglichkeiten und Materialanforderungen können Dichtstoffe verschiedener Rohstoffbasen zum Einsatz kommen.

Die Dichtstoffauswahl erfolgt nach den Beanspruchungen, die sich aus den mechanischen und witterungsbedingten Einflüssen sowie den angrenzenden Baustoffen und Bauteilen ergeben.

Nach DIN EN ISO 11600 werden Dichtstoffe verschiedene Klassen zugeordnet:
Dichtstoffe für die Fassade werden als Typ F bezeichnet.
Dichtstoffe für die Verglasung werden als Typ G bezeichnet.

Tabelle 4: Klassifizierung von Dichtstoffen nach DIN EN ISO 11600
Klasse nach F Klasse nach G Zulässige Gesamtverformung (ZGV) (Bewegungsvermögen)
7,5 P   7,5 %
12,5 P
12,5 E
  12,5 %
20 LM
20 HM
20 LM
20 HM
20 %
25 LM
25 HM
25 LM
25 HM
25 %

LM:  Low Modulus (= niedriger Dehnspannungswert)
HM: High Modulus (= hoher Dehnspannungswert)
E:    Elastisch
P:    Plastisch

Erläuterungen:
Für bauseitige Untergründe mit hoher Eigenfestigkeit (z.B. Beton, Metalle, Klinker, Holz) sind hochmodulige Dichtstoffe (Klasse HM) oder niedermodulige Dichtstoffe (Klasse LM) einsetzbar.
Für bauseitige Untergründe mit geringerer Eigenfestigkeit (z.B. Putze, Porenbeton, WDVS) sind niedermodulige Dichtstoffe (Klasse LM) zu bevorzugen, um die Eigenfestigkeit der Untergründe nicht zu überfordern.

Tabelle 5: Verschiedene Rohstoffsysteme und ihre Auslobungen im Markt
Rohstoffsystem Zulässige Gesamtverformung (Bewegungsvermögen) Hauptanwendungsempfehlung
Silikon 20 - 25 % Glasbau
Stahlbau
Aluminiumbau
Hoch temperaturbelastet
Polyurethan 12,5 - 25 % Stahlbau
Aluminiumbau
Hybrid-Polymer 20 - 25 % Stahlbau
Aluminiumbau
Acrylatdispersion 7,5 - 25 % Trockenbau
Innenbereich


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