10 Zusammenfassung

  • Die Ausführung der Baufugen muss Bestandteil der Gesamtplanung sein. Der Einsatz von Dichtstoffen, vorkomprimierten und imprägnierten Dichtungsbändern und Montageklebstoffen ist sorgfältig zu planen (Haftflächen, eingesetztes Abdichtungsmaterial, Hinterfüllmaterial, Bemessung)
  • Um das richtige Material dauerhaft und funktionsgerecht auswählen und einsetzen zu können, sind die zu erwartenden Einwirkungen und Fugenbewegungen im Vorfeld zu berechnen oder zumindest abzuschätzen, um die Zulässige Gesamtverformung (ZGV) eines Dichtstoffs oder Dichtbandes sowie die Klebefestigkeit eines Montageklebstoffes wie auch seine sonstige Belastbarkeit nicht zu überfordern
  • Grundsätzlich dürfen nur Dichtstoffe, vorkomprimierte und imprägnierte Dichtungsbänder bzw. Montageklebstoffe verwendet werden, die vom Hersteller für die Beschaffenheit der jeweiligen Haftflächen und Anwendungsbedingungen freigegeben wurden (Datenblatt, im Zweifel Rücksprache oder Prüfung).
  • Dreiflankenhaftung ist bei spritzbaren Dichtstoffen unzulässig. In jedem Falle ist Hinterfüllmaterial erforderlich, sofern der Untergrund diese Funktion nicht ohnehin übernimmt (z.B. Schaum als Wärmedämmstoff)
  • Breite der Fuge und Tiefe des Dichtstoffes müssen der max. zu erwartenden Bewegungen und dem eingesetzten Dichtstoff entsprechen. Je geringer die Zulässige Gesamtverformung, umso breiter muss die Fuge sein
  • Soll Schlagregendichtheit mit Kompribändern erreicht werden, darf die maximale Fugenbreite 50 % der Nenndicke des eingesetzten Kompribandes nicht überschreiten
Auf folgende Anforderungen hin sind die einzusetzenden Produkte je nach Belastung / Anwendungsfall zu prüfen (Datenblatt, im Zweifel Rückfrage bei Hersteller, Eigen-Prüfung):
  • Anforderungsgerechtes Dehnungsverhalten, Zulässige Gesamtverformung
  • Chemische und physikalische Verträglichkeit mit den angrenzenden Materialien,
  • Haftverhalten und Beschaffenheit des Untergrundes, Notwendigkeit von Primern,
  • UV-, Ozon- und Wetterbeständigkeit,
  • Aushärtungs-/Verfestigungszeit,
  • Überstreichbarkeit (evtl. Wartezeiten)
  • Eventuell Schleifbarkeit
Verarbeitung:
  • Beachtung der Umgebungstemperatur und Luftfeuchte (je nach Dichtstoff)
  • Beachtung der Objekt- und der Dichtstoff- bzw. Klebstofftemperatur (evtl. erwärmen!)
  • Erforderliche Umgebungsfeuchtigkeit
  • Gegebenenfalls erforderliche Glättung

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