10 Selbstreinigendes Glas im Fensterbau
10.1 Einleitung und Wirkungsweise
Seit einigen Jahren ist es möglich, Floatglas während des Herstellungsprozessesmit einer speziellen Beschichtung (Titandioxid) zu veredeln. Diese Schicht ist
widerstandsfähig, muss nicht erneuert oder regeneriert werden und besitzt eine
selbstreinigende Funktion.
Sie wirkt durch einen zweistufigen Prozess Verschmutzungen entgegen.
1. Bildung von aktivem Sauerstoff (Fotokatalyse)
Unter Ausnutzung des im Tageslicht vorhandenen UV-Lichts wird die Bildung von „aktivem Sauerstoff“ ermöglicht. Dieser greift organische Verschmutzungen auf der Glasoberfläche an. Durch die Zersetzung an der Kontaktfläche zwischen dem Glas und der Verschmutzung wird die Haftung herabgesetzt und der Schmutz lässt sich besser abwaschen. Kleinere Verschmutzungen werden vollständig aufgelöst.
2. Filmbildung (hydrophile Oberfläche)
Der zweite Teil des Prozesses läuft ab, wenn Wasser auf das Glas trifft. Es bilden sich keine Tropfen. Das Wasser verteilt sich in einem gleichmäßigen Film auf der Oberfläche und nimmt den Schmutz beim Ablaufen mit.
Im Vergleich zu einem konventionellen Glas trocknet das selbstreinigende Glas schneller und lässt keine Wasserflecken zurück.
Man bezeichnet Glas mit der Kombination aus Fotokatalyse und Hydrophilie als selbstreinigendes Glas.
10.2 Dichtstoffe in Verbindung mit selbstreinigendem Glas
In den Anschlussfuge n an Fenstern und Außentüren kommen elastische Dichtstoffe dieser Rohstoffbasen zum Einsatz:- Silikon e
- Polyurethane
- Hybrid-Polymer e (silanmodifizierte Polymere)
- Acrylatdispersion en
- Polysulfid e